SO ENTSTAND DIE AKTION

ZUR RETTUNG DES  FRAUENHAUS

HANAU

EIN VERZWEIFELTER ANRUF SETZT EINE "MASCHINERIE DER GUTEN TATEN" IN GANG.

 

Kurz nachdem das Frauenhaus Hanau im November 2003 von der ersatzlosen Streichung der Landesmittel in Höhe von 90.000 EURO erfahren hatte, rief eine empörte und zutiefst aufgebrachte Margit Denné bei der Werbeagentur TEAMWERBUNG in Hanau an. Denn eine Werbeagentur hat Verbindungen zu Medien und Öffentlichkeit.

 

„Das ist doch ein Skandal, das müssen die Leute in Hanau doch erfahren, was hier Roland Koch (der damalige Hessische Ministerpräsident, Anm. d. Red.) mit uns macht. Das muss unbedingt rückgängig gemacht werden. Wo sollen denn künftig geschlagene Frauen eine Zuflucht finden? Das muss in der ganzen Stadt plakatiert werden und was weiß ich was noch!", erfuhr Horst Fehnl, Geschäftsführer  der TEAMWERBUNG, von Frau Denné.

 

Der Werbeprofi war zunächst etwas verdutzt, denn dieser Hilferuf, fiel so völlig aus dem sonstigen Tagesgeschäft heraus. Ging es hier doch nicht darum ein Produkt zu puschen, hier ging es darum mit den Mitteln des Marketing schnelle und wirkungsvolle Hilfe für das Überleben einer Hanauer Institution zu kreieren. Dann holte er tief Luft und schlug vor: „Liebe Frau Denné, bei aller Liebe und Wohlwollen, aber eine solche Aktion wird nicht zum gewünschten Erfolg führen. Freunden sie sich mit dem Gedanken an, in Zukunft das Frauenhaus Hanau mit Spenden aus der Bevölkerung am Leben zu erhalten. Und bei der Entwicklung einer solchen Aktion können wir Ihnen gerne behilflich sein.“

Gesagt, getan. Aus der eigenen Betroffenheit heraus war es ein leichtes zu reagieren und dann tat TEAMWERBUNG das, was sie sonst auch auch tun: Die passenden Leute für ein Projekt zusammen bringen, ein Konzept entwickeln und professionell umsetzen. Diesmal kam allerdings dazu, die Leute auch davon zu überzeugen, sich hier zu engagieren, denn Honorar gab es hier keines zu verdienen. Es folgten mehrere Telefonate, zunächst beim HANAUER ANZEIGER. Der Verleger Thomas Bauer erklärte sich sofort gerne bereit, der Zeitung Informationsflyer zur Spendenaktion beizulegen und Anzeigen zu schalten. Anschließend kontaktierte Horst Fehnl die freie Texterin und Konzeptionerin Ulrike Streck-Plath aus Maintal-Dörnigheim, die gerade ihr viertes Kind zur Welt gebracht hatte.

 

 

Am 17. November schrieb Streck-Plath unter anderem zwei Zeilen, die noch heute für die Kommunikation des Frauenhauses Hanau stehen:

 

„Mami, warum haut er dich?“

„Wir brauchen kein Mitleid, sondern Mittel.“

 

Zwei Schirmherren für die Aktionen waren ebenfalls schnell mit im Boot. Neben dem damaligen Sozialdezernenten des Main Kinzig Kreis, Erich Pipa konnte OB Claus Kaminsky gewonnen werden.

 

Der Aufruf für eine Spendenaktion innerhalb einer Stadt braucht Informationsmedien, zu Beispiel ein Faltblatt mit den wichtigsten Informationen. Schnell sollte es gehen – und möglichst kostenfrei gedruckt werden. Dafür konnte Horst Fehnl die Druckereien INGRA und KITZ gewinnen.

 

Parallel zu all diesen Telefonaten, Abstimmungen und Besprechungen lief der Alltag in den jeweiligen engagierten Unternehmen und im Frauenhaus weiter.

Die Pressekonferenz am 11.12.2003 brachte den Stein ins rollen.

Quasi über Nacht entstanden die Beilage für den Hanauer Anzeiger und Plakate für den Aushang in Hanauer Geschäften. Auf dem Weihnachtsmarkt 2003 fand die erste Spendensammlung statt.

 

 

von links nach rechts: Conni Keber (†), Frauenbeauftragte MKK - Claus Kaminsky, Oberbürgermeister - Erich Pipa, Sozialdezernent MKK - Margit Denné, Frauenhaus Hanau - Thomas Bauer, Hanauer Anzeiger - Horst Fehnl, Teamwerbung - Elena Botzum, Teamwerbung - blicken zuversichtlich in die Zukunft des Hanauer Frauenhauses.

 

<

 

(HILFE)

TEL 06181 12575

HIER DIREKT SPENDEN